Was fasziniert an Papier ist, dass
FLÄCHE | es als reine Fläche gesehen werden kann und oft mit Haut assoziiert wird. |
RAUM | es für räumliches Arbeiten viele Möglichkeiten bietet. Architekten sind beeindruckt, weil die kleinste Falte im Papier es räumlich macht und man könnte sich fragen, ob Papier überhaupt jemals flach ist. Jedenfalls arbeiten die meisten Künstler, die sich mit Papier beschäftigen im Raum. “I make a sheet of paper. There in my hands is a totally new space emerging from the water and there for an instant the possibilities of the world expand”, Joel Fisher, Catalogue, New 57 Gallery, Edinburgh 1980 |
INTERNATIONAL | verschiedene Kulturen mit ihren ureigensten Mitteln versucht haben Papier herzustellen. |
ZEIT | es sehr haltbar sein kann, denkt man zum Beispiel an Japanpapier. |
es in unserem Kulturkreis als Wegwerfprodukt verwendet wird und sich für Wisch und Weg eignet. | |
es als Sinnbild für Vergänglichkeit in vielen künstlerischen Arbeiten eingesetzt wird, andererseits unser haltbarstes Speichermedium ist, wenn wir zum Beispiel die Bücher der Nationalbibliothek heranziehen, die Jahrhunderte alt sind oder die Halbwertszeit von Japanpapier von 1000 Jahren bedenken. | |
RECYCLING | wir keinen Sondermüll schaffen und unsere Gestaltungen recycelt werden können. Papier ist das älteste Recyclingprodukt. |
VERBRAUCH | in der Verpackung wird das meiste Papier seit den Anfängen der Papierproduktion verbraucht. |
GESCHICHTE | über 2000 jährige Papiergeschichte, von China bis Tonga, von Fabriano bis Lenzing |
EIGENSCHAFTEN | leichte - schwere Grammatur, transparent-opak, diffusionsoffen, geleimt, gestrichen, langlebig, Faserlängen/Breiten, holzfrei. |
LEER UND WEIẞ | es leer, weiß und rechteckig ist. Die Weiße von Papier ist absolut, leer, weltabgewandt im Vergleich zu den Farben rot, gelb, blau, … Wird Papier hergestellt, impliziert das den Versuch, Leere zu materialisieren und das Nichts im weißen, rechteckigen Papier stellt einen ständigen Referenzpunkt dar. Das Nichts ist nicht nichts, sondern ein Freiraum, den es braucht, um überhaupt darauf oder damit gestalterisch durch Zeichnen, Reißen, Drucken, Schreiben, Kleben, Formen … aktiv zu werden. |
WERTVOLL | Wer genug Seide getragen hat, wendet sich Papier zu, ist eine japanische Redewendung. |
TRANSFORM | wir alle sind in Veränderung und Papier mit seinen manchmal fast spontanen Transformationseigenschaften veranschaulicht diesen Prozess gut. |
PFLANZE | Die bekanntesten Papiermacherpflanzen sind Hanf, Flachs/Leinen, Baumwolle, Kozo,.... und Holz in der Papierindustrie. Papier ist vegan. Die unterschiedlichen Eigenschaften von Pflanzen wirken sich in der Papierherstellung aus. |
PAPIERSORTE | Japanpapier, Transparentpapier, Naturpapier, Karton, Pappe, Filterpapier, … |
NATUR | Pflanzen wurden bis in 18. Jahrhundert als direktester Ausdruck von Natur, Welt gesehen. Wir haben es in jeder Faser mit der Vielfalt von Gestaltungsprozessen der Natur zu tun. |
Die Arbeit mit Papier kann unser Naturverständnis ändern. | |
KUNST | Papier wird ab den 1960 Jahren selbst thematisiert. Es entstehen Papierobjekte. |